COVID-19 (Corona-Virus) und Haustiere

TierhalterInnen, die am Coronavirus erkrankt sind oder die sich womöglich mit dem Coronavirus infiziert haben, sollten zum Schutz des Tieres den Kontakt so gering wie möglich halten bzw. vor und nach dem Kontakt gründlich die Hände mit Seife waschen, ausreichend desinfizieren bzw. die bekannten Hygienemaßnahmen einhalten.

In unserer Kleintierpraxis sind wir derzeit häufig mit der Frage konfrontiert, inwieweit Hunde und Katzen das SARS-CoV-2 auf den Menschen übertragen können. Ein solcher Verdacht wird gerade für Katzen kolportiert, der darauf beruht, dass das Angiotensin-konvertierende Enzym- (ACE)-2, höchstwahrscheinlich der Rezeptor für die SARS-Coronaviren, zwischen Menschen, Katzen und Frettchen hohe Ähnlichkeit aufweist. Dies könnte eine Möglichkeit einer Infektion bieten. Tatsächlich sind Katzen auch für das ursprüngliche SARS-Virus empfänglich und können es auch auf andere Katzen weiterverbreiten. Aufgrund von molekulargenetischen Untersuchungen wird auch angenommen, dass es einen Zwischenwirt zwischen Fledermaus und Mensch geben müsste; unklar ist nach wie vor, wer das ist. Zur wichtigen Frage, inwieweit verschiedene Tierspezies für SARS-CoV-2 empfänglich sein und die Infektion weiterverbreiten könnten, wurden bereits vom Friedrich-Löffler-Institut Untersuchungen begonnen, mit Schwerpunkt auf Nutztiere.

Sowohl die WSAVA als auch die CDC sagen nach wie vor (Stand 19. März 2020), dass es derzeit keinen Hinweis gibt, dass Hunde und Katzen am SARS-CoV-2 erkranken oder es weiterverbreiten. Das ist eine Momentaufnahme, neuere Erkenntnisse oder neuere Entwicklungen (Coronaviren sind mutationsfreudig) können zu einer Änderung dieser Sichtweise führen. Als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, dass Personen mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion Kontakt mit ihren Haustieren meiden sollten. Ohnehin geltende hygienischen Maßnahmen im Umgang mit Tieren sollten jedenfalls beachtet werden.