Ignatia (Ign.)
Kummer. Abneigung gegenüber Trost. Launisch. Abwechselnde Zustände. Seufzen.
In der Wirkung auf die Psyche bestehen Ähnlichkeiten zwischen Ignatia und Natrium muriaticum. Beide helfen bei Kummer, zum Beispiel durch enttäuschte Liebe oder den Tod von Angehörigen und den Beschwerden, die dadurch entstanden sind. Beide sind im Kummer lieber allein und haben eine Abneigung gegen Trost, der ihren Kummer nur verschlechtert.
Ignatia-Patienten sind empfindsame, nervöse, erregbare Temperamente.
Typisch für Ignatia sind widerspruchsvolle und abwechselnde Zustände, weswegen es früher mit dem Krankheitsbild der Hysterie in Verbindung gebracht wurde. Der Gemütszustand wechselt rasch, so dass sie abwechselnd Lachen und Weinen.
Auch auf körperlicher Ebene finden sich paradoxe Symptome, zum Beispiel Halsschmerz, der beim Schlucken besser wird (ist dieses Symptom vorhanden, heilt Ignatia auch Mandelentzündungen); Durst nur im Fieberfrost; Brechreiz, besser durch Essen; Hämorrhoiden, schlimmer nach dem Stuhl, besser während des Stuhlgangs; Zahnschmerz, schlimmer nach dem Essen, nicht so schlimm beim Essen; Husten, der durch fortgesetztes Husten verschlechtert wird; Erbrechen leichter Speisen, aber Speisen, wie Kohl, werden im Magen behalten; Magenleere, nicht gebessert durch Essen; Analprolaps, nicht gebessert, selbst wenn der Stuhl weich ist; weicher Stuhl geht schwer ab; rotes Gesicht im Fieberfrost; Durst im Fieberfrost, im Fieber durstlos; Schmerzen die schnell ihren Charakter wechseln.
Die Beziehung zu rein nervösen (früher: hysterischen) Leiden zeigt auch das Symptome des Globus hystericus (Gefühl eines aufsteigenden Kloßes im Hals). Ein weiterer Ignatiazug ist die gesteigerte Empfindlichkeit.
Sie sind äußerst empfindlich gegen Schmerzen. Andere Hinweise auf Ignatia sind unter anderem: Häufiges Seufzen oder Schluchzen; Starke Abneigung gegen Tabak, der viele Symptome verschlechtert.