Sulphur (Sulph.)
Schmutzig. Hungrig. Brennende Schmerzen. Rötung aller Körperöffnungen. Hautausschläge. Unterdrückung.
Der Sulphur-Patient ist schmal und hager, mit hängenden Schultern. Das Haar ist glanzlos und spröde, die Haut ist schmutzig-rot und bekommt auch durch Waschen kein sauberes Aussehen. Unordnung und Unsauberkeit und der Hang zu philosophischen und religiösen Schwärmereien brachten ihm den Ruf des zerlumpten Philosophen. Gleichgültigkeit gegen sein Äußeres und auch gegen Vergnügen jeglicher Art oder auf das Wohlergehen anderer. Egozentrisch. Auch Fanatismus gehört zum Mittelbild. Trotz der Unsauberkeit besteht Empfindlichkeit gegen üble Gerüche, es kann auch so weit gehen, dass der Kranke üble Gerüche wahrnimmt, wo gar keine vorhanden sind. Der Kranke findet Gefallen, an Dingen, die nicht schön sind (er findet zum Beispiel Lumpen wunderschön). Bei Kindern passt es für warme, hungrige Babys, die die Bettdecke wegtreten, es ist unmöglich, sie nachts zugedeckt zu halten. Es passt für hungrige Patienten, die alles in den Mund stecken und herunterschlucken, die jeden beim Essen beobachten. Sie haben einen aufgetriebenen Bauch, sind aber sonst mager. Auch die Kinder haben ein schmutziges Aussehen, sie machen sich aber nichts aus Baden, ja sie hassen es und oft verschlimmert es ihren Zustand. Sulphur erzeugt brennende Schmerzen, auf dem Scheitel, zwischen den Schulterblättern, an den Füßen oder Fußsohlen, dass der Patient sie nachts abdecken muss (Puls., Cham.). Es macht auch Rötungen aller Körperöffnungen (der Augen, der Nasenlöcher, des Afters, usw.). Die brennenden Schmerzen und die roten Körperöffnungen sind bedingt durch die scharfen, wundmachenden Absonderungen. Diese können auch übel riechen. Zu einer allgemeine Verschlimmerung, zu Schwäche, Hunger oder Leeregefühl im Magen, kommt es um 11.00 in der Früh, oder eine Stunde vor dem Mittagessen. Der Kranke verlangt dann etwas zu Essen. Andere Zustände sind: viel Durst, aber wenig Hunger, oder der Patient ist mager, obwohl er viel Hunger hat und auch viel isst. Es besteht Verlangen nach Fett, nach Fleisch und Süßigkeiten. Starkes Verlangen nach Bier oder anderen Alkoholika. Diarrhoe morgens, oft um 5.00 Uhr, die den Kranken aus dem Bett treibt, oder er erwacht mit Stuhldrang. Die Kranken zeigen eine ausgesprochene Neigung zu Hautausschlägen. Die Haut ist trocken, rauh, schuppig und sie juckt. Auch Wolle auf der Haut erzeugt Jucken. Dieses Hautjucken ist schlimmer durch Wärme, nach dem Kratzen brennt es. Es besteht eine Eiterneigung, dass jede kleine Verletzung der Haut eitert (Hep., Sil.) Sulphur passt für Krankheiten nach unterdrückten Hautausschlägen. Es ist auch angezeigt, bei akuten Zuständen, die sich in die Länge ziehen oder bei ständig wiederkehrenden Beschwerden.