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Hitzschlag

Sommer, Sonne, heiße Temperaturen. Worauf Sie das ganze Jahr warten, kann eventuell für Ihren Hund zu einer Tortur werden. Im Folgenden einige Gedanken und Tipps.

Hitzschlag

Sonnenschein

Steckbrief Hitzschlag

Definition Störung der Wärmeregulation nach längerem Einfluss hoher Temperaturen und unzureichender Wärmeabgabe (Kofferraum im Sommer)
Symptome Haut heiß, innere Körpertemperatur erhöht, hgr. Hecheln, Unruhe, Schwanken bis zur Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
Erste Hilfe

Hund in den Schatten bringen

Kühlen z.B. durch Abspritzen mit kaltem Wasser oder kalte Umschläge (ca. ½ Stunde lange)

Wasser zum Trinken anbieten

Tierarzt aufsuchen (Hitzschlag ist ein Notfall)

 

Hunde sind sehr hitzeempfindliche Tiere, die ihre überschüssige Wärme nicht wie der Mensch primär durch Schweißdrüsen der Haut abgeben können. Entgegen der landläufigen Meinung besitzen sie zwar nicht nur an den Pfoten und am Nasenspiegel Schweißdrüsen, sondern wie der Mensch an der gesamten Körperoberfläche, im Gegensatz zum Menschen ist die Anzahl der Schweißdrüsen jedoch sehr gering und für die Wärmeregulation unbedeutend. Die meisten Schweißdrüsen finden sich noch an den Pfoten und am Nasenspiegel, was jeder Hundebesitzer beobachten kann, wenn es heiß ist bzw. sich das Tier aufregt.
Die einzige effektive Möglichkeit sich abzukühlen haben Hunde durch Hecheln, d.h. durch Erzeugung von Verdunstungskälte. Die Atemfrequenz kann dabei um ein Vielfaches (bis 400 Atemzüge pro Minute) gesteigert werden. Das Tier atmet flacher, meist durch die Nase ein und durch das Maul aus. Die Wasserverdunstung kann Werte bis zu 200 ml pro Stunde erreichen.
Durch Hecheln kann der Hund Außentemperaturen bis zu 28 Grad Celsius ausgleichen. Ist es wärmer, muss er sich zusätzlich Kühlung verschaffen, z. B. durch Liegen auf kalten Flächen, Anfeuchten des Felles durch Belecken oder ins Wasser gehen.
Wenn der Hund dazu keine Möglichkeit hat (z.B. weil er im Auto eingesperrt oder in der Sonne angeleint ist), steigt die Körpertemperatur sehr rasch über die physiologische Körpertemperatur von 38 °C – 39 °C (Hyperthermie). Es kann zum Hitzschlag kommen. Das Tier wird unruhig, lässt die Zunge bei gestrecktem Hals weit heraushängen, es hechelt schwer. Gelegentlich ist zu beobachten, dass das Tier nervös nach Frischluft und nach kühlen Flächen sucht. Manchmal kommt es zu Schwindel und Übelkeit, oder die Zunge nimmt eine tiefrote bis lila Farbe an.
Schon ab 40°C treten Kreislaufbeschwerden auf. Das Tier pumpt Blut vom Körperinneren in die äußeren Körperteile, um es schneller abzukühlen. Die Körperoberfläche wird heiß. Bei sehr hohen Temperaturen hat dies zur Folge, dass lebenswichtige Organe weniger stark durchblutet werden, was in schlimmen Fällen zu einem Schockgeschehen führen kann. Steigt die Körpertemperatur weiter an, besteht Lebensgefahr. Ältere, konditionsschwache und (herz)-kranke Tiere sind noch gefährdeter.
Sollte Ihr Tier solche Symptome zeigen, bringen Sie ihr Tier sofort an einen kühlen, schattigen und gut belüfteten Ort. Besprühen Sie es unverzüglich mit kaltem Wasser (Gartenschlauch). Dies muss konsequent und ca. eine halbe Stunde durchgeführt werden. Beginnen Sie dabei an den Beinen und kühlen dann Bauch, Brust und zuletzt den Kopf, damit die Verdunstungskälte die Körpertemperatur sinken lässt. Sie können dem Tier auch feuchte, kalte Tücher oder einen Eisbeutel (keinen direkten Kontakt – Erfrierungsgefahr) auf den Kopf bzw. in den Nacken legen. Bieten Sie ihrem Hund Wasser an, sofern das Tier nicht bewusstlos ist.
Der Hitzschlag ist ein Notfall. Suchen Sie deshalb sofort einen Tierarzt in Ihrer Nähe auf. Wickeln Sie ihr Tier dabei in nasskalte Tücher ein. Bewusstlose Tiere werden immer in Seitenlage transportiert. Bei Kreislaufschockzustand muss der Kopf des Tieres tief und der hintere Körper hoch gelagert werden.
Sollten Sie homöopathische Arzneimittel griffbereit haben und dieser Therapiemethode kundig sein, denken Sie je nach Symptomatik an Belladonna, Glonoinum und Veratrum viridae.
Die größte Gefahr für einen Hitzschlag besteht, wenn sich der Hund in praller Sonne im geparkten Auto bzw. in einer kleinen Box befindet. Lassen Sie Ihren Hund nicht im Auto, wenn es keine Klimaanlage hat. Auch nicht "nur für einen Augenblick"! Wenn es wirklich nicht anders geht, stellen Sie ihr Auto im Schatten ab. Bedenken Sie immer, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Schattenplätze können schnell zu Sonnenplätzen werden, denn die Sonne wandert manchmal schneller als man denkt. Öffnen Sie Fenster und/oder das Schiebedach (nicht nur einen Spalt). Wartenden Hunden muss immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Kontrollieren Sie Auto und Hund regelmäßig.
Falls Sie ein Tier in einem Auto sehen, das an oben genannten Symptomen eines Hitzschlages leidet, lassen Sie den Besitzer ausfindig machen und benachrichtigen Sie die Polizei.
Meiden Sie die Mittags- und Nachmittagshitze. Machen Sie lange Spaziergänge möglichst in den kühlen Morgenstunden und suchen Sie tagsüber schattige Plätze auf. Dickfellige Hunde können eventuell getrimmt werden.

In diesem Sinne einen schönen Sommer wünscht ihnen die Tierärztepraxis Knafl
 

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Tel. 04223 / 200 23 (Ktn)

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