Behandlung mit Osteopathie
Vorraussetzung für eine erfolgreiche osteopathische Behandlung ist eine genaue tierärztliche Untersuchung, bei der festgestellt wird, ob das Problem osteopathisch beeinflusst werden kann. Bei der osteopathischen Untersuchung werden die Blockaden genau lokalisiert und bei der anschließenden osteopathischen Therapie gelöst. Dies kann mit unterschiedlichen Methoden funktionieren, entweder strukturell durch gezielte Mobilisationen oder craniosacral auf feinenergetischem Weg. Entscheidend für den Therpieerfolg ist ein fundiert ausgebildeter Therpeut mit genauer Kenntnis der Anatomie, Physiologie und Pathologie des tierischen Organismus.
Die osteopathische Sitzung beginnt mit einem Gespräch mit dem Tierhalter (Anamnese). Der Osteopath informiert sich dabei einerseits über die akuten Beschwerden, andererseits über die medizinische Vorgeschichte des Tieres.
Anschließend wird Ihr Tier genau untersucht. Sonstige nützliche Informationen wie Röntgenbilder und andere Befunde fließen, sofern vorhanden, in die Diagnose mit ein. Erst dann wird entschieden, ob die Osteopathie die optimale Therapieform für Ihr Tier darstellt, oder andere Methoden im Moment besser geeignet sind.
Anschließend wird der Patient osteopathisch – also manuell – untersucht und eine klinische Bilanz erstellt. Jedes einzelne Gelenk wird auf seine Beweglichkeit geprüft, wobei nicht nur die Gelenke der Extremitäten, sondern auch die Gelenke der Wirbelsäule und des Schädels überprüft werden. Mittels craniosakraler Techniken ist es auch möglich, Blockaden von Bindegewebsstrukturen (Faszien) und Eingeweiden aufzuspüren.
Sind die Blockaden lokalisiert, können Sie nun durch gezielte osteopathische Techniken gelöst werden.
Die eigentliche osteopathische Therapie besteht einzig und allein aus sanften manuellen bzw. bioenergetischen Techniken. Der Osteopath verschreibt keine Arzneien und macht auch keinen Gebrauch von invasiven Techniken wie Spritzen oder gar Operationen. Ziel ist die Beseitigung osteopathischer Läsionen (Blockaden).
Grob kann man zwischen strukturellen und craniosakralen Techniken unterscheiden. Der Effekt soll der gleiche sein, d.h. die Beweglichkeit der blockierten Strukturen wieder herzustellen. Dadurch kann der Bewegungsspielraum des Gelenkes wieder vergrößert und der Bewegungsablauf des Tieres normalisiert werden.Welche Technik angewandt wird, hängt hauptsächlich vom Therapeuten ab.
Bei der strukturellen Osteopathie arbeitet man mit gezielten Bewegungen, ähnlich der Chiropraktik. Hier arbeitet man ausschließlich mit den Händen. Diese Methode ist auch für Tierhalter, die etwas "sehen" möchten, empfehlenswert. Manchmal hört man von „Einrenken der Knochen“, was aber falsch ist. Bei osteopathischen Läsionen (Blockaden) ist das Gelenk nicht ausgerenkt, d.h. luxiert, sondern ein am Gelenk beteiligter Knochen ist unbeweglich und muss mobilisiert werden.
Daneben gibt es sog. craniosakrale Osteopathie, welche mit sehr feinen Bewegungen des Körpers arbeiten, dem sog. craniosakralen Rythmus. Diese craniosakrale Bewegung ist eine wellenartige Bewegung, mit der jede Struktur des Körpers schwingt. Diese Schwingung jeder einzelnen Struktur im Körper (jedes einzelnen Knochens, Eingeweide, Bindegewebsstrukturen usw.) kann vom ausgebildeten Osteopathen gefühlt werden. Bei dieser holistischen Heilmethode wird ein nur sehr leichter Fingerdruck angewendet bzw. manche erfahrene Osteopathen erspüren die subtilen Bewegungen des Patienten auch aus der Entfernung. Für Tierhalter, die diese Therapiemethode der craniosakralen Osteopathie nicht kennen, sieht das anfangs aus wie Handauflegen, Magie oder Scharlatanerie, bes. dann, wenn gar nicht in direktem Kontakt mit dem Tier gearbeitet wird, sondern im Abstand von einigen Metern. Auch für mich als Therapeuten war dies anfangs befremdlich, es ist jedoch überaus faszinierend, diese Schwingungen des Patienten präzise aus der Entfernung zu erfühlen und beeinflussen zu können. Der große Vorteil der Distanzbehandlung im Abstand von einigen Zentimetern bis einigen Metern kommt vor allen uns Tierärzten zu Gute, da sich viele Tiere gerade an den blockierten Stellen und bes. im Kopfbereich nicht angreifen lassen. Viele Tiere sind anfangs unruhig und ängstlich, sodass diese feine craniosakrale Bewegung direkt am Tier schwer vom Zittern, dem Herzschlag, Puls und der Atmung abzugrenzen ist. Wir sind uns bewusst, dass die Distanzbehandlung für Sie befremdlich ist, nehmen dies aber in Kauf und ersuchen Sie, die Reaktion Ihres Tieres abzuwarten. Uns hat sich gezeigt, dass mittels energetischer craniosakraler Therapie die Läsionen weitaus präziser lokalisiert und gelöst werden können.
Nach der Behandlung sollte er ausreichend Gelegenheit erhalten, sich eine Weile frei zu bewegen. Gehen Sie mit Ihren Tier etwas spazieren. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sie mit Ihrem Hund eine weitere Strecke im Auto fahren müssen.
Die ersten zwei Tage nach der Behandlung sollte Ihr Hund nicht übermäßigen Belastungen ausgesetzt werden (keine Turniere, keine übermäßig langen Spaziergänge, kein Radfahren, kein übermäßiges Spielen).
In den ersten paar Tagen nach der osteopathischen Therapie ist es möglch, dass die Beschwerden Ihres Tieres etwas stärker sind. Dies rührt daher, dass sich nach dem Lösen der Blockaden der Organismus wieder "neu organisieren" muss.
Die Häufigkeit der Behandlung hängt hauptsächlich von der zugrundeliegenden Pathologie und der Reaktion auf die osteopathische Therapie ab. Bei chronischen Beschwerden ist eine Behandlung im Abstand von einigen Monaten empfehlenswert, bei einigen akuten Problemen ist eine Wiederholung nach einigen Tagen sinnvoll, z.B. beim Bandscheibenvorfall.
Wollen Sie Ihrem Tier eine osteopathische Therapie vorbeugend zukommen lassen, ist ein ca. jährliches "osteopathisches Service" sinnvoll um entstandene Blockaden zu lösen und gröberen strukturellen Veränderungen vorzubeugen.