Myxomatose-Ausbruch in Klosterneuburg
In den Medien wurde Ende September 2010 intensiv über einen Myxomatoseausbruch in Klosterneuburg berichtet. Hier einige Fakten über diese Kaninchenseuche. Die Myxomatose ist eine gefährliche Erkrankung, die jeder Kaninchenhalter kennen sollte. Es handelt sich hier um eine Viruserkrankung, die immer wieder sowohl eine hohe Ausbreitungs- als auch Sterberate verzeichnet. Alle paar Jahre ist ein Seuchenausbruch zu verzeichnen. Vor übermäßiger Panikmache soll aber gewarnt werden.
Die Myxomatose ist eine gefährliche Erkrankung, die jeder Kaninchenhalter kennen sollte. Es handelt sich hier um eine Viruserkrankung, die immer wieder eine hohe Ausbreitungs- als auch Sterberate verzeichnet.
Der Erreger der Myxomatose
Die Myxomatose (Kaninchenpest) ist eine durch das Leporipoxvirus myxomatosis, welches zu den Pockenviren gehört, ausgelöste Viruserkrankung, die fast ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auftritt. Feldhasen sind für die Erkrankung weitgehend unempfindlich. Für Menschen und andere Haustiere besteht keine Gefahr.
Das Myxomatosevirus gehört zu der Familie Pockenviren.
Nach einer überstandenen Krankheit - was äußerst selten vorkommt - ist das Virus noch bis zu 6 Monate im Organismus des Tieres aktiv und somit ansteckend. Andere Tiere oder Menschen sind durch das Myxomatose-Virus nicht gefährdet, nur im Labor ist eine Ansteckung möglich, das Virus ist also wirtspezifisch.
Übertragung/Ansteckung
Die Übertragung des Virus findet am häufigsten indirekt durch stechende, blutsaugende Insekten wie Stechmücken und Flöhe statt. Eine erhöhte Insektenpopulation der Vektoren in feuchtwarmen Sommern und im Herbst führt zu einem gehäuften Auftreten der Erkrankung in diesen Jahreszeiten. Ein wirksamer Mückenschutz ist deshalb gerade für größere Bestände wichtig. Kaninchen, die nur im Haus oder nur in der Wohnung gehalten werden, sind weniger gefährdet (weniger Stechmücken).
Das Virus kann auch durch direkten Kontakt von Tier zu Tier durch Beschnuppern und Schleimhautkontakt übertragen werden. Auch andere Tiere können den Virus teilweise übertragen - auch wenn sie selbst nicht an dem Virus erkranken.
Krankheitszeichen/Symptome
Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 10 Tagen treten die ersten Symptome auf.
Akuter Verlauf
Beim akuten Verlauf der Krankheit treten Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches auf.
Zu beginn der Krankheit sind die Tiere noch recht munter und nehmen gut Futter auf, nach 1 - 2 Wochen stellen sie die Nahrungsaufnahme ein. Nach circa 10 bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens mit dem Tod
Chronischer Verlauf
Beim chronischen Verlauf der Krankheit treten vermehrt Pusteln auf. Es bilden sich vor allem am Kopf und an den Läufen Knoten und Ödeme.
Eine Heilung ist in Einzelfällen möglich. In manchen Fällen erholt sich das Kaninchen wieder, trägt die Seuche jedoch weiterhin in sich.
Behandlung und Heilungsaussichten
Die Myxomatose ist kaum heilbar, auch wenn Antibiotika und andere Medikamente wie Homöopathika unterstützend eingesetzt werden, sterben die meisten Tiere an der Myxomatose. Je nach Virulenz liegt die Mortalität bei 20 bis 100 %. Überlebt ein Tier, überträgt es auch noch Monate nach der Erkrankung das Virus und wird nicht immunisiert.
Vorbeugung/Prophylaxe
Vorbeugend gegen Myxomatose kann eine Impfung mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff Schutz gegen eine Infektion bieten.
Bei Jungtieren wird eine Grundimmunisierung vorgenommen: 1. Impfung im Alter von 4-6 Wochen, Wiederholungsimpfung nach 4 Wochen, weiterer Impfmodus: alle 6 Monate.
Sollte Ihr älteres Kaninchen bisher nicht geimpft worden sein und Sie möchten das nun nachholen empfehlen wir die 1. Impfung Anfang März/April und eine Wiederholungsimpfung nach 4 Wochen, weiterer Impfmodus: alle 6 Monate.
Alle Tiere sollten grundsätzlich 2 x im Jahr geimpft werden. Idealerweise impft man Anfang März/April. Eine weitere Impfung kann dann schon nach 5 Monaten erfolgen, damit im Spätsommer wenn es viele Blutsaugende Insekten gibt ein Impfschutz gewährleistet ist. Der Impfschutz hält 6 - 9 Monate.
Auch wenn es in einem Jahr kaum Myxomatose Fälle gibt, müssen Sie trotzdem 2 x im Jahr impfen lassen. Durch Impfmüdigkeit kann sich die Seuche weiter ausbreiten und wird im nächsten Jahr umso heftiger zuschlagen! Das Virus hält sich 6 - 7 Monate, es ist also trotz der sinkenden Gefahren im Winter ebenfalls zu impfen. Zusätzlicher Schutz bieten Sauberkeit und Vorsicht.
Vorbeugend können bei einem seuchenhaften Auftreten der Myxomatose gesunde Kaninchen mit einer homöopathischen Myxomatose-Nosode behandelt werden. Näheres erfahren Sie bei Ihrem homöopathisch tätigen Tierarzt.
Das Team der Tierärztepraxis Knafl
Dr. Peter & Dr. Gabriele Knafl